Die Beratungsstelle stop mutilation Deutschland e.V. wurde gegründet, um betroffenen und gefährdeten Frauen und Mädchen Unterstützung und Schutz vor weiblicher Genitalbeschneidung (FGM) zu bieten. Unser Ziel ist es, durch Beratung, Prävention und Aufklärung eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen zu erreichen. Weibliche Genitalbeschneidung ist eine schwere Verletzung der Menschenrechte, und wir setzen uns leidenschaftlich dafür ein, diese Praxis zu stoppen.
Unsere Arbeit basiert auf den Werten von Inklusion, Kultursensibilität und Empowerment. Wir respektieren die Hintergründe, Erfahrungen und kulturellen Identitäten der betroffenen Frauen und streben danach, sie in ihrem individuellen Weg zu unterstützen. Dabei setzen wir auf einen respektvollen, gleichberechtigten Austausch zwischen Berater*innen und Betroffenen.
Unser Team besteht aus engagierten Berater*innen, die nicht nur fachlich hochqualifiziert sind, sondern auch selbst aus den betroffenen Communities kommen. Diese Nähe zu den Menschen, denen wir helfen, ist der Schlüssel für unsere erfolgreiche Beratungsarbeit.
Wir sprechen viele Sprachen, darunter Arabisch, Somali, Kurmandschi, Amharisch und viele weitere. Dies ist entscheidend, um eine vertrauensvolle und wirksame Beratung zu gewährleisten. Die Berater*innen verfügen zudem über ein tiefes Verständnis der kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in denen die Frauen leben.
Jawahir Cumar ist die Gründerin und Geschäftsführerin des Vereins. Seit 28 Jahren berät, begleitet und schützt sie Frauen und Mädchen, die von Genitalbeschneidung betroffen oder bedroht sind. Sie ist Psychosoziale Beraterin sowie Sprach- und Kulturmittlerin. Für ihr Engagement wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Dr. med. Christoph Zerm ist ein führender Experte zum Thema weibliche Genitalbeschneidung. Der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe führt die gynäkologische Sprechstunde in unserer Beratungsstelle durch. Fachkundig und sensibel berät und untersucht er die betroffenen Frauen. Zudem erstellt er Gutachten für das Asylverfahren.
Agata Romanski-Ordas ist Oberärztin der Frauenklinik im Lukaskrankenhaus Neuss. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit der Problematik der weiblichen Genitalbeschneidung. In unserer gynäkologischen Sprechstunde führt sie mit dem notwendigen Fachwissen und Feingefühl Beratungen und Untersuchungen durch und erstellt Gutachten für das Asylverfahren.
Als Kunsttherapeutin leitet Eva Schneehorst-Pfeifer die Maltherapie für traumatisierte Frauen. Ihr Ansatz ermöglicht es betroffenen Frauen, ihre Erlebnisse ohne Worte mitzuteilen und durch kreative Ausdrucksformen zu verarbeiten. Die kunsttherapeutische Begleitung ist besonders wichtig für Frauen, die Schwierigkeiten haben, ihre Traumata zu verbalisieren.
Unsere Vision ist eine Welt, in der alle Mädchen und Frauen frei von Gewalt und Diskriminierung leben können. Wir glauben fest daran, dass jede Frau und jedes Mädchen das Recht auf körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und ein Leben in Würde hat. Diese grundlegenden Menschenrechte zu schützen, ist das zentrale Anliegen unserer Arbeit.
Ein Ende von FGM
Wir setzen uns aktiv dafür ein, dass FGM weltweit beendet wird. Dies erfordert nicht nur den Schutz gefährdeter Mädchen, sondern auch die nachhaltige Veränderung von gesellschaftlichen Normen und Traditionen, die diese Praxis aufrechterhalten. Unsere Vision ist eine Zukunft, in der kulturelle Traditionen nicht mehr die körperliche und psychische Gesundheit von Frauen und Mädchen gefährden.
Stärkung und Empowerment der Frauen
Unsere Vision geht über die bloße Prävention von FGM hinaus. Wir wollen, dass betroffene Frauen und Mädchen zu selbstbewussten, starken Individuen heranwachsen, die ihre Rechte kennen und in der Lage sind, für sich selbst einzustehen. Indem wir sie unterstützen, stärken wir ihre Eigenständigkeit und helfen ihnen, die traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten und ihre Zukunft selbst zu gestalten.
Globale Sensibilisierung und Prävention
Wir möchten, dass das Thema weibliche Genitalbeschneidung weltweit stärker in den Fokus gerückt wird. Unsere Vision ist eine globale Gesellschaft, die über die Risiken und Folgen von FGM informiert ist und sich aktiv für die Prävention einsetzt. Dies betrifft nicht nur die betroffenen Communities, sondern auch Regierungen, Gesundheitssysteme und die breite Öffentlichkeit. Nur durch umfassende Aufklärung und Sensibilisierung kann eine nachhaltige Veränderung erreicht werden.
Gleichberechtigung und Schutz der Menschenrechte
In unserer Vision werden Frauenrechte und Menschenrechte in allen Gesellschaften gleichermaßen geachtet und geschützt. Dies schließt nicht nur den Schutz vor Genitalbeschneidung ein, sondern auch vor jeglicher Form von geschlechtsspezifischer Gewalt, Diskriminierung und Ungleichheit. Wir träumen von einer Welt, in der keine Frau und kein Mädchen mehr in Angst vor Gewalt leben muss und in der der Zugang zu Bildung, Gesundheit und sozialer Teilhabe für alle gleichermaßen gewährleistet ist.
Nachhaltige Veränderung durch Bildung und Zusammenarbeit
Ein wichtiger Bestandteil unserer Vision ist die Zusammenarbeit mit Fachkräften und Institutionen, um langfristige Veränderungen zu bewirken. Durch kontinuierliche Schulungen und Fortbildungen wollen wir sicherstellen, dass Menschen in Schlüsselpositionen – sei es im medizinischen, sozialen oder erzieherischen Bereich – ausreichend über FGM informiert sind und kompetent handeln können. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit können wir langfristig eine Welt schaffen, in der weibliche Genitalbeschneidung der Vergangenheit angehört.
Inklusiv, selbstbestimmt, Community-basiert und Betroffenen-geführt: Beziehungsarbeit und der Aufbau von Vertrauen zu Betroffenen, zum gesamten System Familie und zu den Communities sind die zentralen Faktoren für den Präventions- und Beratungserfolg.
Partizipative Forschungs-, Monitoring- und Evaluationsmechanismen
Mentale Gesundheit, psychosoziale und traumainformierte Arbeitsweisen
Kinder- und jugendspezifische Ansätze, insbesondere mit Blick auf die gynäkologische Sprechstunde
Insbesondere mit Blick auf die diversen Hintergründe, Erfahrungen und Lebenswelten von Betroffenen
Als zentrale Faktoren der Sicherung einer niedrigschwelligen Arbeitsweise und somit des Erfolgs von Präventions-, Beratungs- und Arbeitsprozessen, insbesondere mit vulnerablen Klient*innen