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Beratung & Therapie

Wir bieten eine umfassende, kultursensible Beratung für betroffene Frauen und Mädchen. Unser Ansatz umfasst Einzelberatungen, in denen wir gesundheitliche, psychosoziale und rechtliche Fragen klären. Themen wie Schmerzen, Infektionen und die Möglichkeiten einer rekonstruktiven Chirurgie nach einer Genitalbeschneidung werden bei uns offen angesprochen. Zudem unterstützen wir Frauen bei Behördengängen und Arztbesuchen. Unsere Arbeit basiert auf einem tiefen Verständnis für die kulturellen und emotionalen Herausforderungen der Betroffenen, wobei Empowerment und Unterstützung im Mittelpunkt stehen.

Viele der Frauen, die zu uns kommen, haben traumatische Erfahrungen hinter sich, oft auch jenseits der Genitalbeschneidung. Neben einer psychologischen Begleitung durch Traumatherapeutinnen bieten wir Kunsttherapie an, um den Frauen und Mädchen zu helfen, ihre Erlebnisse zu verarbeiten.

Gruppenangebote wie Gesprächsrunden für Frauen, Männer und Jugendliche dienen dazu, das Thema zu enttabuisieren und einen sicheren Raum für den Austausch zu schaffen.

Einzelberatung

Betroffene Frauen, Mädchen und Familien werden zu allen Problemen rund um das Thema weibliche Genitalbeschneidung beraten. Bei Bedarf begleitet eine Beraterin betroffene Frauen bei Arztbesuchen, Entbindungen und Eröffnungsoperationen, bei Behördengängen und beim Austausch mit Rechtsanwält*innen.

Illustration Einzelberatung

Medizinische Sprechstunde

Wir helfen betroffenen Frauen bei gesundheitlichen Problemen. Dafür bieten wir eine spezielle gynäkologische Sprechstunde an. Zu den Leistungen gehören: Fachärztliche Beratung, gynäkologische Untersuchung, Weiterleitung zu notwendigen Therapien und Erstellen von Gutachten für das Asylverfahren. Unsere Beratungsstelle hat einen eigenen gynäkologisch ausgestatteten Untersuchungsraum.

Die Sprechstunde wird von der Frauenärztin Agata Romanski-Ordas und dem Frauenarzt Dr. Christoph Zerm durchgeführt, die über das nötige Fachwissen und langjährige Erfahrung zum Thema weibliche Genitalbeschneidung sowie Feingefühl beim Umgang mit den betroffenen Frauen verfügen.

Wir arbeiten mit Frauenkliniken in Düsseldorf und Neuss zusammen, die betroffenen Frauen eine sichere Entbindung und eine Eröffnungsoperation ermöglichen.

Traumatherapie

Viele betroffene Frauen leiden unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Wir unterstützen sie darin, sich zu stabilisieren, und bieten ihnen psychologische Begleitung durch eine Traumatherapeutin an. Neben der Genitalbeschneidung haben sie häufig auch Krieg und Gewalt erlebt, eine lange und beschwerliche Flucht hinter sich und sind von der Familie und Angehörigen getrennt.

Kunsttherapie

Betroffene, traumatisierte Frauen und Mädchen können an therapeutischem Malen in der Gruppe teilnehmen, das von der Kunsttherapeutin Eva Schneehorst-Pfeifer angeleitet wird. Möglich ist auch die kunsttherapeutische Einzelbegleitung. Über das Malen können sich die betroffenen Frauen und Mädchen ausdrücken, das Erlebte verarbeiten und Krisensituationen besser bewältigen.

Gruppenberatung

Die Gruppenberatung erfolgt in Gesprächsgruppen, aufgeteilt nach Frauengruppe, Männergruppe und gemischter Jugendgruppe. Die Gesprächsgruppen bieten einen geschützten Raum und tragen zur Enttabuisierung des Themas weibliche Genitalbeschneidung bei. Moderiert und begleitet werden die Gruppentreffen von einer Beraterin oder einem Berater.

In der Frauengruppe können sich betroffene Frauen austauschen, ihre Erfahrungen weitergeben und sich gegenseitig unterstützen. Oft finden sie dort eine Art Ersatzfamilie und erfahren Solidarität und Zusammenhalt. Darüber hinaus bieten wir Empowerment-Workshops für Frauen und Mädchen an.

Männerberatung

Als Partner betroffener Frauen und Väter von Töchtern betrifft das Thema weibliche Genitalbeschneidung auch Männer. Deshalb gehört zum Konzept unserer Beratungsstelle auch eine Männerberatung, die von einem männlichen Berater durchgeführt wird. Männer können sich innerhalb der Familie für den Schutz ihrer Töchter einsetzen und Nein zur Beschneidung sagen. Die Männerberatung findet in unserem Beratungsraum in der Himmelgeister Str. 107a, 40225 Düsseldorf statt.

Beratung und Fortbildung für Fachkräfte

Für Fachkräfte bietet unsere Beratungsstelle Beratung und Unterstützung an. Wir begleiten sie bei Gesprächen mit betroffenen Frauen und Eltern. Bei Bedarf kommt eine Beraterin beim Verdacht auf eine bevorstehende „Ferienbeschneidung“ in die Schule oder Kindertagesstätte und führt gemeinsam mit der Lehrer*in oder Erzieher*in das Elterngespräch. Unsere Expertise zum Thema weibliche Genitalbeschneidung und unsere langjährige Erfahrung in der Beratungsarbeit geben wir in Vorträgen und Fortbildungen weiter. Jedes Jahr führen wir eine Fachtagung für Fachkräfte aus einem bestimmten Bereich wie Gesundheit, Soziales, Erziehung und Bildung, Polizei und Justiz durch.

Regelmäßig schult unsere Beratungsstelle die neuen Beraterinnen der bundesweiten Hilfetelefone „Gewalt gegen Frauen“ und „Schwangere in Not“ sowie die Sonderbeauftragten für geschlechtsspezifisch Verfolgte beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zum Thema weibliche Genitalbeschneidung.

Zusätzliche Angebote

Wir geben neuzugewanderten Kindern und Jugendlichen Nachhilfe. Betroffene Frauen können bei uns an einem Sprach- und Integrationskurs teilnehmen. Diese Angebote dienen der Prävention und Integration.

Getackerter Pfirsich

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