Weibliche Genitalbeschneidung betrifft weltweit Millionen von Frauen und Mädchen, darunter auch in Deutschland. Laut Schätzungen leben hier etwa 104.000 betroffene Frauen, und weitere 17.000 Mädchen sind gefährdet.
FGM ist nicht nur eine kulturelle Praxis, sondern eine schwere Menschenrechtsverletzung, die tiefgreifende physische und psychische Folgen hat. Zu den gesundheitlichen Komplikationen zählen chronische Schmerzen, Infektionen und Geburtsprobleme.
In Deutschland ist weibliche Genitalbeschneidung eine strafbare Handlung, und es gibt klare rechtliche Rahmenbedingungen, um Mädchen zu schützen. Unsere Beratungsstelle bietet umfassende Informationen zur Rechtslage und den Folgen für Familien, die in die Praxis der „Ferienbeschneidung“ involviert sind. Auch medizinische Hilfen stehen betroffenen Frauen zur Verfügung, wie etwa Rekonstruktionsoperationen, die körperliche Schäden beheben können.
Fachkräfte, die im Bereich Gesundheit, Erziehung oder Sozialarbeit tätig sind, erhalten von uns spezialisierte Schulungen, um Frauen und Mädchen besser zu unterstützen. Unsere Fortbildungen vermitteln kultursensibles Wissen, Handlungsoptionen im Umgang mit FGM und Präventionsstrategien. Die Schulungen sind praxisnah und helfen Fachkräften, Mädchen zu schützen und betroffene Frauen zu unterstützen.
Wir stellen umfangreiche Materialien zur Verfügung, darunter Leitfäden für Lehrer*innen, Ärzt*innen und Erzieher*innen, die beim Verdacht auf eine drohende Genitalbeschneidung nützlich sind. Zudem bieten wir Workshops und Fachtagungen an, in denen das Wissen zu FGM vertieft und Netzwerke zur Prävention aufgebaut werden. Ein Highlight unserer Arbeit ist die enge Zusammenarbeit mit der Ärztekammer Nordrhein und anderen Akteuren, um Qualitätsstandards in der Behandlung und Beratung zu setzen.
Unsere Fortbildungsangebote beziehen auch die betroffenen Frauen selbst ein. Sie tragen durch ihre Erfahrungen und ihr Wissen dazu bei, das Bewusstsein für die Problematik von FGM zu schärfen und Fachkräfte in kultursensibler Kommunikation zu schulen. Durch die aktive Beteiligung der Betroffenen entsteht ein nachhaltiger Dialog, der sowohl die Prävention als auch die Unterstützung von Betroffenen verbessert.